Orthoptik / Sehschule

Orthoptik (Sehschule)


Die Orthoptik ist ein Fachgebiet der Augenheilkunde, das sich mit der Vorsorge, Diagnostik und Therapie von Seh- und Augenfunktionsstörungen von Kindern und Erwachsenen, sowie der Entwicklung der Sehleistung beschäftigt. Diese Spezialdisziplin der Augenheilkunde wird im Volksmund gern als „Sehschule“ bezeichnet.

Kinder müssen das Sehen erst lernen!!!!!

Bei Kleinkindern erscheinen Augenerkrankungen im ersten Moment oft unauffällig, doch je früher eine Einschränkung der Sehfunktion erkannt und behandelt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Unsere jungen Patienten werden von ihrem Augenarzt zu einer sogenannten Problemfallbehandlung an uns überwiesen. Die diagnostischen Untersuchungen für Kleinkinder sind spielerisch angelegt, erfordern deswegen aber mehr Zeit und Geduld. Sie sind schmerzfrei und ungefährlich und können auch bei Säuglingen schon durchgeführt werden. Bis zum etwa 6.- 8. Lebensjahr lassen sich Funktionsstörungen noch erfolgreich behandeln, danach sind sie nur noch minimal zu beeinflussen.

Sollten Sie bei ihrem Kind folgende Auffälligkeiten erkennen oder sind bereits in der Familie Erkrankungen der Augen bekannt, sollten Sie dies von einem Augenarzt abklären lassen.

  • Schielen manifest (Strabismus) oder versteckt (Heterophorie / Patophorie)
  • Sehschwäche (Amblyopie)
  • Augenzittern (Nystagmus)
  • Bewegungsstörungen / Lähmungsschielen (Paresen)
  • Pupillendiffenzen / -auffälligkeiten (Anisokorie)
  • Brechkraftdifferenz der Augen (Anisometropie)
  • Kopf- und Augenschmerzen, Augenbrennen, verschwommenes Sehen, Schwindel, Konzentrationsschwäche (asthenopische Beschwerden)
  • Kopfschiefhaltung (Torticollis ocularis)
  • Lidkrämpfe und Lidoperationen
  • Brillenträger in der Familie
  • Lichtempfindlichkeit
  • erhöhtes Blinzeln / Zukneifen der Augen
  • Leseunlust / -störung
  • Doppelbilder (Diplopie)
  • Ungeschicklichkeiten  (Stolpern, Anstoßen, Vorbeigreifen)

Je früher eine Erkrankung diagnostiziert wird, desto besser sind die Chancen für eine normale Entwicklung des Sehens. Heute weiß man, dass Sehschwächen in Verbindung mit Lernschwächen und Verhaltensauffälligkeiten stehen und Erkrankungen wie ADS / ADHS und Legasthenie durch Sehstörungen verstärkt werden. Insbesondere im weiteren Leben, beispielsweise bei der Berufswahl, kann eine rechtzeitige Behandlung einer Sehschwäche große Bedeutung haben.

Um eine möglichst genaue und schnelle Diagnose stellen zu können, werden in enger Zusammenarbeit zwischen Orthoptistin und Augenarzt, sowie nach einer genauen Befragung der Eltern (Anamneseerhebung) einige Untersuchungen vorgenommen. Besteht bei Ihrem Kind ein erhöhtes Risiko durch familiäre Augenerkrankungen, gibt es offensichtliche Auffälligkeiten, war es eine Frühgeburt oder gibt es Entwicklungsrückstände, so empfehlen wir einen Augenarztbesuch. Dieser kann auch schon im 1. Lebensjahr erfolgen. Das Abweichen eines Auges kann in den ersten Lebensmonaten noch auffallen, sollte jedoch ab dem 6. Lebensmonat nicht mehr auftreten.

Das Spektrum der Orthoptik beinhaltet die Anpassung von Brillen oder Kontaktlinsen bei Fehlsichtigkeit (Messung mittels Skiaskopie/Autorefraktion unter Augentropfen) , das Abkleben eines Auges bei Schwachsichtigkeit (Okklusionstherapie) um das schwächere Auge zu stärken, sowie Augenmuskeloperationen zur Wiederherstellung des beidäugigen Sehens, zur Minderung von Kopfzwangshaltungen oder aus kosmetischen Gründen bei großem Schielwinkel. Auch wenn die Behandlung von Augenerkrankungen bei Kindern mit viel Geduld verbunden ist werden in den meisten Fällen sehr gute Ergebnisse erzielt. Eine operative Korrektur von Augenfehlstellungen ist möglich, wenn konservative Behandlungen nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt haben.

Eindrücke aus unserem Warteraum

Auch Erwachsene können das Sehen wieder lernen!

In unserer Orthoptik werden auch Erwachsene behandelt, die unter verschiedensten Augen- und Sehstörungen leiden. Diese können beispielsweise durch ein verstecktes Schielen oder durch Augenmuskellähmungen nach Unfällen oder auch als Symptom bei verschiedenen Grunderkrankungen, wie einer Multiplen Sklerose, Parkinson oder einer Makuladegeneration auftreten und gehen in der Regel mit Doppelbildern oder asthenopischen Beschwerden einher. Am Hess-Schirm kann die Funktionalität der Augenmuskeln geprüft und graphisch dargstellt werden. In vielen Fällen können die Patienten anfänglich mit Prismenfolien versorgt werden um die Doppelbilder zu verhindern. Später wird bei bleibender Diplopie häufig eine Prismenbrille oder Augenmuskeloperation zum Doppelbildausgleich empfohlen.

Asthenopische Beschwerden verstärken sich infolge von Stress und Überlastung. Sie fallen zum Beispiel durch langes Arbeiten am Bildschirm oder beim Fernsehen auf.

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