Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Das Sehzentrum des Auges
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine schwere Augenerkrankung die typischerweise nach dem 60. Lebensjahr auftritt. Aufgrund der schwierigen Behandlung und der demographischen Entwicklung ist die AMD in Deutschland die häufigste Ursache von Sehbehinderungen bis zu Erblindungen. Bei der Makuladegeneration wird zwischen einer trockenen und einer feuchten AMD differenziert. Die Makula (medizinisch: Macula lutea) ist ein winziger Fleck im Zentrum der Netzhaut. Sie wird oft als Punkt des schärfsten Sehens bezeichnet, denn über sie nehmen wir kleinste Details unsere Umwelt wahr, wohingegen die Netzhaut für die Wahrnehmung von Umrissen und Hell-Dunkel-Kontraste zuständig ist.
Wie bemerkt man eine Makuladegeneration ?
Der Beginn einer AMD ist meist schleichend und kann auf beiden Augen unterschiedlich ausgeprägt sein. Da das Gehirn eine Verschlechterung der Augen über einen langen Zeitraum ausgleichen kann, bemerken Betroffene die Erkrankung anfangs nicht. Im schlimmsten Fall kommt es zum Verlust des zentralen Sehens. Man erblindet also nicht vollständig. Bei Dingen die man direkt betrachtet, würden nur noch die Umrisse erkennbar sein, der mittlere Teil wäre unsichtbar. Da die altersbedingte Makuladegeneration eine gewöhnliche Alterserscheinung ist, wäre jeder Mensch, wenn er alt genug wird, von dieser Erkrankung betroffen.
Die trockene und feuchte Makuladegeneration
Die häufigste auftretende Variante (zu ca. 85%) ist die trockene Makuladegeneration. Sie entwickelt sich langsam, wenn Stoffwechselprodukte nicht mehr vollständig abgebaut werden können und sich unter der Netzhaut ablagern. Die feuchte Makuladegeneration entwickelt sich meist aus einer trockenen heraus, tritt sehr viel seltener aber dafür umso aggressiver auf. Poröse Blutgefäße unter der Netzhaut lösen Blutungen und Schwellungen aus und schädigen die Makula. Neben dem natürlichen Alterungsprozess und einer genetischen Veranlagung zählen vor allem das Rauchen und hoher Blutdruck zu Risikofaktoren.
Frühzeitige Diagnose für minimale Einschränkungen
Dank der fortschrittlichen Medizin gibt es viele Untersuchungsmethoden um eine AMD frühzeitig zu diagnostizieren. Der Amsler-Gitterlinien-Test zeigt, ob bereits Verzerrungen im zentralen Sehbereich auftreten. Um Gefäßveränderungen sichtbar zu machen wird mittels der Fluoreszenz-Angiografie (FAG) und einem Kontrastmittel die Blutgefäße im Auge gefärbt. Zur Dokumentation und Verlaufskontrolle von Veränderungen wird mit der optischen Kohärenz-Tomografie (OCT) ein Querschnitt der Netzhaut und Makula erstellt um die verschiedenen Schichten der Netzhaut beurteilen zu können.
Prävention und Therapiemöglichkeiten
Für die Behandlung einer trockenen AMD gibt es heute noch keine wirksame Therapie, daher ist es umso wichtiger diese in einem frühen Stadium zu diagnostizieren. Mit folgenden Verhaltensregeln lässt sich der Verlauf aber verzögern.
Gesunde Ernährung:
Nahrungsergänzungsmittel:
Risikofaktoren ausschließen:
Für die feuchte Makuladegeneration hat sich die Injektion von Medikamenten, sogenannten VEGF-Inhibitoren etabliert. Dabei werden unter örtlicher Betäubung Spritzen in den Glaskörper des Auges gesetzt um das Wachstum poröser Blutgefäße zu verhindern. Hat es bereits zu viele Einblutungen gegeben kann das angesammelte Blut durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden.
Amsler-Gitter-Test
Der Amsler-Gitter-Test ist ein einfacher Funktionstest und dient der Früherkennung einer Makuladegeneration. Durch das ruhige Betrachten des Bildes lassen sich erste Unregelmäßigkeiten und Verzerrungen im Sichtfeld erkennen, die auf eine Makuladegeneration hindeuten könnten.
Der Test lässt sich ganz einfach und schnell an ihrem Computerbildschirm durchführen. Wenn Sie regelmäßig eine Sehhilfe benutzen, so tragen Sie diese für den Test.
Anleitung

Auswertung
Hat sich das Gitterlinienbild verändert? Mögliche Veränderungen im Gitter:

Ergebnis
Wenn es Veränderungen im Bild gab, sollten Sie ihren Augenarzt aufsuchen um eine mögliche Makuladegeneration abklären zu können.
[Hinweis: Der Amsler-Gitter-Test gibt nur erste Anhaltspunkte und ersetzt keine Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt. Auch wenn Sie bei dem Test keine Einschränkungen oder Veränderungen wahrgenommen haben, schließt dies keine Augenerkrankung aus.]
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